So, heute am Mittwoch früh haben wir in den Blue Mountains mal wieder I-Net. Aber jetzt kommt erst nochmal was über Sydney.
Sonnabend 08.12.
Der Jetlag lässt einen noch nicht so richtig schlafen, was aber nicht so schlecht ist, denn so hat man mehr vom Tag
Und dieser Tag bringt sehr schönes Wetter. Uns Beiden war schon beim Lesen des Lonely Planets eine Tour ins Auge gefallen, bei der man so ziemlich viel miteinander verbinden kann: Großstadt, Strand und Natur. Diese Route nennt sich Manly Scenic Walkway und beginnt, man glaubt es ja kaum, in Manly. Das ist ein Stadtteil nördlich des Zentrums, den man per Fähre erreichen kann und der neben Bondi einen der schönsten Stadtstrände haben soll. Also denn mal los zum Circular Quay und nach der Fähre geschaut.
Der Blick von der Fähre auf die Stadt ist herrlich, man fährt um die Oper herum, die ja nun wirklich an prädestiniertester Stelle steht.
Nach einer reichlichen halben Stunde in Manly angekommen, strömt der ganze Inhalt der Fähre sofort durch einen Boulevard auf den Strand zu. Und wir natürlich mit. Inzwischen ist es wirklich so warm geworden (schätze mal 32°C), dass es ein Badetag werden könnte. Aber Erstens wollen wir uns nicht gleich als winterliche Bleichgesichter der südlichen Sonne preisgeben und Zweitens werden sich uns zum Baden in den nächsten Wochen noch andere Möglichkeiten bieten, da müssen wir das nicht in Sydney tun. Also nach kurzem Fußbad die Wasserflaschen aufgefüllt und den Anfang das Walkway gesucht.
Apropos Wasserflaschen: Wir finden es Klasse, dass direkt auf dem Boulevard (und später auch unterwegs) mehrere Wasserhähne sind und man an diesen Punkten aufgefordert wird, um einerseits immer genug zu trinken zu haben und um andererseits auch Müll zu vermeiden, seine Wasserflaschen dort immer wieder zu füllen. Und das auch direkt vor Gaststätten bzw. auch Kiosken, die Getränke verkaufen. :-O Wäre, glauben wir, in D sicher per Erlass verboten. 😉
Doch jetzt machen wir uns auf den Weg, der 10 km lang sein soll und neben verschiedenen Stränden und Stadtrandgebieten herrliche Ausblicke auf die Hafeneinfahrt von hohen Klippen bieten soll. Laut einer Tafel dauert es ca. 4,5 Stunden. 4,5 Stunden für 10 km? Ist das nicht etwas reichlich bemessen? Na mal schauen.
Der Anfang geht auf ebenen Wegen an der Küste entlang und wir haben nach einer 3/4 Stunde das erste Drittel erlaufen und schöne Buchten und Strände passiert. Da gönnen wir uns doch erstmal ein Picknick, da wir auch schon etwas ins Schwitzen gekommen sind.
Nach einer Weile wird die ganze Sache dann aber langsam doch etwas steiler, denn für die versprochenen schönen Ausblicke muss es ja nun mal nach oben gehen. Und das geht es nun immer mehr. Und meeeeehhhhhr. Und immer meeeehhhhhr……… Und es ist heiß…….. Und die Wasserflaschen sind mal wieder alle…… ;-(
Nach ein paar Pausen sind wir dann aber doch oben angekommen und dieser Ausblick ist wirklich toll. Was noch auffällt ist, dass wahrscheinlich jeder in Sydney irgendein Boot besitzt und am Sonnabend raus aufs Wasser muss. Wie die Fähre da ihren Weg findet, verwundert. Aber sie schafft es.
Der Weg geht nun durch ziemlich dichtes Buschwerk weiter, was man so in Stadtnähe nicht vermuten würde. Unterwegs werden wir auf Felszeichnungen der Aboriginies hingewiesen, die jedoch teilweise schwer zu erkennen sind. Andere sind ganz offensichtlich nachgemalt bzw. nachgeritzt worden. Ob das alles echt ist, fragen wir uns?
Und dann begegnen uns auch noch die ersten wilden australischen Tiere. :-O Aber erschrocken waren wir zuerst schon. Nachdem die dann aber immer häufiger auftauchten, haben wir dann mit zählen und fotografieren aufgehört. Auch wir schienen sie nicht so sehr zu beeindrucken, denn irgendwelche Fluchtreflexe konnten wir kaum feststellen (zumindest nicht bei den Tieren 😉 ).
Gegen Ende des Tracks wurde dann die Beschilderung etwas dürftiger, und so kam man mal wieder mit Mitwanderern ins Gespräch, um zusammen den richtigen weiteren Weg zu diskutieren. In unserem Fall war das eine Dreiertruppe, mit denen wir dann eine Weile zusammen liefen. Es stellte sich heraus, dass er eigentlich aus der Schweiz kam, aber schon etliche Jahre in Australien lebt und arbeitet. Und das für eine große deutsche Firma. Und wieder ist die Welt auf einmal wieder recht klein…….
Am Ende des Tracks sind dann halt doch 4 Stunden rum und es geht noch über eine Brücke, auf deren anderer Seite eine Bushaltestelle ist. Wir müssen auch nicht sehr lange warten bis der Bus uns wieder downtown mitnimmt, und das Ganze dann auch noch zur Krönung über die Harbour Bridge. Beim Austeigen merken wir auf einmal aber ganz doll unsere Beine, die Hitze, und das Großstadtgedränge. Also schnell rein in den uns nun schon bekannten 380er Bus, der in Richtung unseres Domizils in Paddington fährt. Heute treibt es uns nur noch einmal kurz zur Pizzeria ums Eck und dann ist der Tag gelaufen.
Mich fasziniert an der sehr anschaulichen Reiseschilderung am meisten, dass sich dies alles im Sommer abspielt! Vielleicht ist die Erde tatsächlich so etwas wie eine Kugel?
Comment by WolfRam Dix — 10. Dezember 2008 @ 15:16